L-Info
Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die (weltweit) in Wasser vorkommen und bei Menschen Lungenentzündungen verursachen können, die als Legionellose bekannt sind. Diese Art von Infektion wird am häufigsten durch Einatmen von Wasserdampf oder Aerosolen aus kontaminiertem Wasser übertragen, wie es in Lüftungssystemen, Whirlpools, Duschen und anderen Anlagen der Fall sein kann, in denen Wasser vernebelt wird.
Die Symptome der Legionellose ähneln denen einer Lungenentzündung und können Fieber, Husten, Atemnot und Muskelschmerzen umfassen. Es kann auch zu schweren Komplikationen wie der Legionärskrankheit oder der Pontiac-Fieber führen.
Es gibt aktuell 48 Legionellenarten und 70 Serogruppen, von denen die meisten nicht pathogen sind. Die häufigste Art, die für Legionellose verantwortlich ist, wird als Legionella pneumophila klassifiziert. Es gibt jedoch auch andere Arten, die für Menschen gefährlich sein können.
Um die Ausbreitung von Legionellen in Gebäuden und anderen Einrichtungen zu verhindern, ist es wichtig, das Wasser in diesen Anlagen regelmäßig auf Legionellen zu testen und gegebenenfalls zu desinfizieren. Es ist auch wichtig, Lüftungssysteme und andere Anlagen, die Wasser vernebeln, regelmäßig zu warten und zu reinigen, um das Risiko von Aerosolbildung zu minimieren.
Wichtig ist auch, dass Personen, die in Berufen arbeiten, bei denen sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, Legionellose zu entwickeln, wie zum Beispiel Gebäudewartungsarbeiter und Ingenieure, auf die Anzeichen und Symptome der Erkrankung sensibilisiert werden und gegebenenfalls schnell behandelt werden können.
In der Gesamtschau ist Legionellose eine potenziell gefährliche Erkrankung, die durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden kann. Durch regelmäßige Wartung und Reinigung von Wasseranlagen, sowie durch Sensibilisierung von Personen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, kann das Risiko einer Infektion jedoch erheblich reduziert werden.
Entdeckt wurden Legionellen im Jahr 1977, nachdem ein Jahr zuvor 180 USA Kriegsveteranen nach einem Hotelaufenthalt in Philadelphia erkrankten und 29 an den Folgen einer Pneumonie (heute Legionellose) starben. Der außerordentliche Bezug gab dieser Krankheit ihren Namen: Legionärskrankheit. Die Legionellen verbreiteten sich über die Klimaanlage. Die optimalen Lebensbedingungen von Legionellen sind warmes und stehendes Wasser mit Frischwassernachspeisung sowie Temperaturen im Bereich von 25 bis 45 Grad C. Hierin teilen sich Legionellen alle 3-4 Stunden und verbinden sich zu einem/ mit dem Biofilm, der in jedem Leitungsrohr mit der Zeit entsteht.
Mit der Trinkwasserverordnung hat der Gesetzgeber (erstmals 2011) auf den Umstand der Legionellenerkrankungen durch Haussysteme reagiert und den Begriff der Großanlagen nachgeschärft: Wer gewerblich (Vermieter) oder öffentlich tätig ist und Anlagen mit einem Trinkwasserspeicher von mehr als 400 Liter oder ein Leitungsvolumen (ohne Zirkulationsleitung) mit mehr als 3 Liter bis zur weitest entferntesten Entnahmestelle in seinem Gebäude ausweisen kann (ausgenommen sind grundsätzlich 1- und 2-Familienhäuser), betreibt eine Großanlage und unterliegt fortan einer 3jährlichen, systemischen Überprüfungspflicht.
Für die Durchführung der Prüfpflicht werden Wasserproben nach einem standardisierten und zertifizierten Entnahmeprozess an relevanten Stellen der Trinkwasseranlage entnommen und laborseitig auf einer Trägerplatte angesetzt. Mit der Auslesung nach 7-10 Tagen wird ein technischer Maßnahmenwert festgestellt. Ist das Ergebnis einer Untersuchung positiv (> 100 cfu/100 ml) und bestätigt sich dieses nach einer wiederholenden (systemischen) Untersuchung, müssen Maßnahmen an der Hausanlage gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 ergriffen werden. Diese können thermischer oder chemischer Art sein oder eine Erneuerung des Leitungssystems beinhalten.
Menschen mit einem schwächeren Immunsystem, wie Ältere und Kleinkinder, können leichter an einer Legionellose erkranken. Diese Bakterien sind jedoch für jeden Menschen gleich gefährlich. Jede untersuchte 6. Liegenschaft weist bedenkliche Werte aus. Für jede 100. muss gar ein Duschverbot ausgesprochen werden.